Das hört sich gut an! Zumindest, wenn man an ein Sport-Anime denkt: schöne Graphik, große Augen, tolle Musik, alles glänzt und glitzert. Wenn Du dann in einer verstaubten und kalten Halle stehst (wo ist eigentlich der Reinigungsdienst?), dann mußt Du andere Sprüche finden. Ein guter Start ist, ein paar Gleichgesinnte zu mobilisieren und den Boden zu wischen, ein paar farbige Bänder auf den Boden zu kleben (sieht schöner aus), random ein paar Zettel an die Hallenwände zu kleben und einen Kaffee zu ziehen. Das ist ein gutes Rezept gegen die Sonntagsmüdigkeit nach einer langen Feier am Samstagabend (PSV-Standard, auch in der Jugend). A propos, Kaffee – den gibt es alle 2 Woche in der Putzbrunner Halle, dank der engagierten Eltern Crew. Nach ca. 63 Minuten ist die Halle spielbereit. Selbst die Pfeifen sind gereinigt und parat.
Etwas nervig ist, daß die Gästeteams bereits 1 Stunde (!) vor Spielbeginn schon da sind und sich auch noch aufwärmen wollen, mit Bällen. Die Funktioner (Trainer, Co-Trainer, Physios, Betreuer, Fan-Club-Mitglieder) sind alle in Mäntel und Schale eingehüllt. Sie sind um diese Uhrzeit auch noch nicht spielbereit.
Der wichtigste Meilenstein des Tages – die Wahl der Trikots – ist rekordverdächtig schnell erreicht: 70 Sekunden; und es geht mit einer ausführlichen Taktikeinweisung im Stehen (Oha!) weiter. Trotz der monotonen Stimme bleiben die 12 Augen offen, niemand schläft wieder ein, und die Taktik ist im tiefsten Unterbewußtsein angekommen. 12 Augen, denn der Rest mußte sich Krankheiten beugen oder befindet sich im Winterschlaf.
Die Stimmung ist gut, fast ungebrochen sehr gut. Man spürt Mut, manche gehen zu Boden, um den noch so aussichtslosen Ball zu holen. Das ist gut so!
Wir beobachten ein Phänomen, was im Volleyball sehr häufig vorkommt. Selbst die Erwachsenenteams (wie neulich in Burghausen: wo bleibt eigentlich der Bericht der Herren ^^?) verzweifeln manchmal, wenn sie damit konfrontiert werden. Der Ball zeigt sich oft, manchmal, immer wieder launisch; entscheidet sich plötzlich (sozusagen random), sich der Fremdbestimmung durch Menschen zu entziehen, ändert die Flug- und Rollrichtung, vollzieht eigenartige Flugmanöver, bricht sie dann einfach ab. Oder handelt es sich um programmierte Bälle (wir berichteten bereits)? Keiner weiß.
Egal. Es wird schon kein Naturgesetz sein, sonst würde ja niemand ins Training gehen. Ähm, Moment. Ist denn das Training kein Naturgesetz im PSV? Laut Trainingsbeteiligung, ist es das nicht, zumindest nicht für alle. Na dann.
Es bleibt weiterhin kalt, man sieht viele Trainingsanzüge. DJK und Vaterstetten feuern ununterbrochen und megalaut sich selbst und die anderen an. Man kann die Schiri-Pfeife nicht mehr hören. Oft wissen die Spielerinnen nicht wer als nächstes aufschlägt. Zum Glück gibt es die Spielberichtsbögen, auf denen alles vermerkt ist. Die PSV-Fangemeinde ist überschaubar. Der Fan-Klub ist mit dem Ski-Bus unterwegs. Man muß Prioritäten setzen.
Volleyball ist nicht kontemplativ. Das sieht man bei vielen von uns: sie laufen, kämpfen, fallen unter den Ball, stehen wieder auf, laufen erneut, spielen, blocken, zeigen Mut und glauben an den nächsten Punkt. Immer und immer wieder. So wie Hinata.
„The future belongs to those who believe in the beauty of their dreams.“
Schließen wir uns dem an? Na, logo!!!
Beim nächsten Mal wird der Ball umprogrammiert. Und zwar so wie es uns passt. Das Umprogrammieren unter Zeitdruck üben wir demnächst in der Technik-AG, dienstags und donnerstags. Kommt alle vorbei.
Nicht kontemplativ ist auch die Aufgabe des Catering-Teams. Danke für alle, die dazu beigetragen haben. Spezialdank an die Sigismunds! Es ist nicht einfach, durch eine Panzerglasscheibe vom Spielgeschehen getrennt zu sein und die wunderbaren Spielgeräusche nicht mitzubekommen: das Quitschen der Turnschuhe, die Sopranos der Mädchenchöre, die Alts und Tenöre der TrainerInnen, die Bässe der Eltern, das zischen des Balles, wenn er die Finger verläßt, das harmonische Pfeifen der Schiris, das Knallen beim Aufschlag, der Poltern bei der Japan-Rolle und das Singen der Antenne, wenn der Ball sie berührt.
Noch was für die Statistik? Na gut:
Wienerkonsum so hoch wie noch nie zuvor. Nur sieben Bälle wurden direkt (also ohne 3-Ball-Kontakte) rüber gespielt. Das Wort „random“ wurde elf mal genannt. Eine Debütantin hat eindrucksvoll gezeigt, was man in zwei Monaten (genauer gesagt 10 TEs) beim PSV alles lernen kann. Ein Satz wurde gewonnen. Das ist ein guter Ausblick auf das kommende Jahr. Die Saison endet erst im April 2023. Und der nächste Tanz mit dem Ball findet statt am:
15. Januar, dahoam
Also, den Ski-Pass für einen Tag zur Seite legen, eine dicke Jacke einpacken. Die Trommel steht bereit.



