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Putzbrunner Sportverein

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Ho Ho Ho

Wer poltert da vor dem Haus?
Ist’s am End‘ der Nikolaus?
Mit Krampus und seinem Sack,
macht er wieder Schabernack.

In Wirklichkeit lief alles eigentlich ganz anders ab:

Es saßen einmal in der Dämmerung des 6. Dezember, in einem weit entfernten Land (irgendwo zwischen 18 und 23,5 Breitengrad) drei Mädchen in der Villa ihrer Eltern und schauten einen Tlinfex Film. Alle, auch die Eltern, zockten währenddessen „Subway Surfer“ auf ihren Handys und schienen trotz hohen Pulses (die Surfer werden von der Polizeit gejagt) alle gelangweilt. Das mag an „Last Christmas I gave you …“, das schon zum 10ten Mal innerhalb der letzten 3 Stunden gespielt wurde, gelegen haben, oder eher daran, daß niemand auf die Idee kam, zur 4. Staffel „Haikyu!!“ umzuschalten. Jedes Familienmitglied hatte neben seinem Zimmer ein tolles Fitnessstudio* mit: Medizinbällen in verschiedenen Farben, Kettlebels, Langhanteln, einem Ergometer, einem Spinning Rad, jeder Menge Springseile, ein paar Faszienrollen, -Kugeln und Therabändern, einer Ruderanlage mit Wassertank, einer Beinpresse neben einer Sprossenwand und einem Latzug** (weitere wegen Platzmangel nicht aufgezählt). Dazu auch eine kleine Gegenstromanlage. Sie waren alle supermegafit, hatten einen Ruhepuls von 36 und hatten kein Problem den 2.333 Meter hohen Hausberg innerhalb von 2 Stunden zu besteigen. Sie unterhielten sich nicht miteinander, seufzten immerzu und wußten nicht, was sie tun sollten. In den vergangenen 48 Trainingswochen in jenem Jahr haben sie viel erreicht, aber die olympischen Spiele würden erst in vier Jahren wieder stattfinden. Bis dahin war die Langeweile des Jahrzehnts angesagt.
Der Zufall wollte es so, daß es nicht das Jahr 1895 war, sondern viel später. Glücklicherweise lief eine dunkle Gestalt mit einem Sack (gefüllt mit größeren Kugeln, so sah er zumindest aus) und einer Rute an der Villa vorbei; und sie vernahm das laute Seufzen. „Fast unerträglich“, dachte die Gestalt und warf die Rute weg (puh, war doch kein Krampus). Sie ging zum Fenster, schaute die Seufzenden an, öffnete den Sack und schüttete die Kugeln durchs offene Fenster auf den Teppich der Familie den drei Mädchen vor die Füße. Die Gestalt sah nicht mal annähernd aus wie der Nikolaus, aber es geschah dennoch ein Wunder. Die Mädchen sprangen auf, schnappten sich die Kugeln und gingen, ohne ihre Eltern um Erlaubnis zu fragen, in die benachbarte Festhalle. Dort erfanden sie eine Bewegungsart die alles andere, was bis dahin – ob mit oder ohne Latzug gekannt hatten*** – in den Schatten stellte. Dem Affentennis**** ähnlich, aber viel eleganter und schneller. Diese Geschichte wurde von den meisten vergessen. Nur eine kleine fanatische, ja verrückte Gruppe pflegt die Erinnerung an jenen Abend und frönt immer noch ihrer Sucht nach diesen golden-blauen Kugeln. Beim Frönen geht schon mal die eine oder andere Kugel verloren, weshalb sie jährlich auf Schenkungen hoffen müssen. Wenn sie brav sind, bekommen sie neue Kugeln. Man munkelt, dieselbe legendäre Gestalt kehre am 6. Dezember zurück und schreite durch die Lande. Manche von Ihnen nehmen sogar einen längeren Weg in Kauf und bleiben bis weit über Mitternacht. K. K. hat dazu eine eindeutige Meinung (ziemlich unpopulär):

„You see bored people? Just never ever throw golden-blue balls into them.
Reason 1: They will throw them back and probably hurt you.
Reason 2: They will never stop.
Reason 3: Neither will you.“

Deshalb ist das Fangen & Werfen seit Langem nicht erlaubt. Zumindest bei diesen Verrückten nicht. Und sie versuchen, weitere Verrückte durch Bestechungen unter den Einfluß dieser magischen Kugeln zu stellen. Diese Personalakquise läuft ziemlich erfolgreich, und keiner traut sich, ihnen in den Weg zu stellen.

Die Quizzfrage lautet: Warum stand das Fenster offen? Es war Winter, Leute?

)* sicher, daß man das mit drei „s“ schreibt?
)** lernst Du Latein, dann weißt Du es
)*** safe, daß das ein Plusquamperfekt sein muß
)**** die freundlichen Primaten können wirklich Nichts dafür.

Wenn die Kugeln losgelassen, ist niemand mehr zu halten.